39 Tipps für Zero Waste und Nachhaltigkeit als Student

Untertitel: Und das natürlich besonders kostengünstig und einfach.
Als Student stehen einem nicht unbedingt unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung. Geld ist oft knapp und wenn man etwas für die Umwelt tun will, sollte man dafür - meines Erachtens nach - nicht unbedingt tief in die Tasche greifen müssen. Deshalb gibt es hier für dich Tipps wie du in fast jedem Lebensbereich günstig Zero Waste anwenden und was für die Umwelt tun kannst.
Ich habe es mir ein bisschen zur Mission gemacht günstige Wege und Mittel zusammen zu suchen und bekannter zu machen, damit auch wirklich jeder etwas tun kann, wenn er/sie das möchte. Alle Budget-Tipps findest du in der Kategorie Zero Waste Kosten auf dem Blog.
Im Nachhaltigkeits 101 habe ich die wichtigsten Tipps zusammen gefasst
mit denen jeder starten kann.
Das Nachhaltigkeits 101Zum Download
Und dann kommen wir auch schon zum ersten Bereich.
Ernährung und Lebensmitteleinkauf
Lebensmittel sind wohl einer der Posten bei denen man sehr viel Sparen kann. Nebenbei kann man aber auch eine effektive Wertung damit abgeben, was man kauft. Beides hat den selben Grund: Wir kaufen Lebensmittel regelmäßig und konsumieren viel davon.
- Nutze unverpackte Optionen, wenn es sie gibt. Selbst bei Discountern gibt es inzwischen oft loses Obst und Gemüse. Nutze dafür eigene Gemüsenetze. Auch Brot und Brötchen kann man einfach in den eigenen Beutel packen.
- Mache Gebrauch von Lebensmitteln in nachhaltigeren Verpackungen. Dazu gehören zum Beispiel Mehl und Zucker in Papier, Dosen-Tomaten statt welche aus dem kleinen Tetrapack oder selbst ein großes Tetrapack statt einer Einweg-Plastikflasche.
- Wähle Getränke in Glas oder Mehrweg-Plastikflaschen. Selbst die dickeren Mehrweg-Plastikflaschen sind hier eine bessere Option als Einweg. Auch das 1,5 Liter Tetrapack ist besser für die Umwelt als die Einweg-Plastikflasche.
- Koche bevorzugt pflanzlich, besonders mit viel Gemüse und frischen Zutaten. Gerade Fleisch und Fisch sind recht teuer im Vergleich zu Getreideprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse.
- Plane deine Mahlzeiten im Vorhinein. So kannst du dir ein Budget setzen und weißt was du dir erlauben kannst und was nicht.
- Koche große Portionen von günstigen Mahlzeiten. Dadurch stellst du sicher, dass du Essen hast, wenn du keine Zeit zum Kochen hast. Und es verhindert, dass du spontan essen gehst - was weniger nachhaltig ist und mehr kostet. Und das bringt mich zum nächsten Punkt.
- Bereite möglichst viel deines Essens selbst zu. Das verschafft dir Kontrolle über deine Nahrung, was nicht nur für deinen Körper sondern auch den Planeten besser ist.
- Trinke Leitungswasser statt Flaschenwasser. Es ist viel, viel günstiger als abgepacktes Wasser und du sparst die Verpackung und die Ressourcen die mit der Produktion des Wassers zusammen hängen.
- Nutze vegane und vegetarische Optionen in der Mensa. Sie zählen meist zu den günstigsten Gerichten.
Kosmetik und Hygiene
In diesem Bereich scheint es auf den ersten Blick etwas schwieriger zu sein Zero Waste umzusetzen. Tatsächlich gibt es aber einige wenige gute Optionen für kleines Geld. Für allgemeine Ideen zu diesem Bereich empfehle ich die Beiträge 20 Ideen für dein Zero Waste Badezimmer und Was kostet Zero Waste im Badezimmer?.
- Bleibe bei Produkten, die du kennst und magst. Dadurch läufst du nicht Gefahr zu viel oder das Falsche zu kaufen, das du am Ende vielleicht nicht benutzt und schlecht werden lässt.
- Greife zu günstigen Zero Waste Optionen. Haarseifen, Menstruationstassen und Rasierhobel bekommt man inzwischen günstig bei DM. Vielleicht ist das eine Option für dich, die ins Budget passt.
- Kernseife kostet wenig und kann viel. Die Seifenstücke kannst du zum Duschen, Rasieren, Abschminken oder zur Gesichtsreinigung verwenden.
- Kosmetik selbst machen kann günstiger sein. Peelings zum Beispiel sind günstiger und nachhaltiger, wenn selbst gemacht, siehe 3 Ideen für Zero Waste Peeling.
- Nutze Hausmittel. Diese sind meist günstiger als fertige Produkte. Die Rede ist von Natron, Essig, Zitronensäure oder Waschsoda. Und das schließt direkt an den nächsten Tipp an.
- Mache deine Reiniger selbst. Wir brauchen nur wenige Reiniger und diese lassen sich einfach selbst machen. Wie das geht, zeige ich dir in 4 nachhaltige Reiniger, die alles sauber bekommen.
Konsum
Unser alltäglicher Konsum von Gütern sorgt für einen sehr großen Teil unseres CO2-Fußabdrucks. Dabei haben viele eigentlich mehr als genug. Trotzdem will man sich manchmal etwas kaufen. Aber auch das geht nachhaltig und mit wenig Müll.
- Schraube deinen Konsum bewusst runter. Vielleicht ist ein ganzer Monat ohne etwas zu kaufen mal eine gute Idee. Und in einem Monat lässt sich einiges an Geld sparen.
- Überdenke deine Kaufentscheidungen. Oft wollen wir etwas einfach, aber gebrauchen können wir es am Ende nicht wirklich. Mach dir daher vor deinem Kauf klar, ob du etwas wirklich nutzen wirst. Es kann helfen etwas erstmal eine Woche als Lesezeichen zu speichern.
- Kaufe Secondhand. Gebraucht kaufen ist immer günstiger und nachhaltiger. Die Dinge sind schon produziert und kommen oft ohne Verpackung. Mehr Infos gibt es im Beitrag Second Hand: Tipps um an Gebrauchtes zu kommen.
- Nutze die Bibliothek und Leihstationen. Dort bekommst du Bücher und Spiele umsonst und musst sie nicht kaufen. Hier in Darmstadt gibt es zum Beispiel das neue Projekt Heinerleih.
- Lass dir Zero Waste Alternativen schenken. Wenn du keine Lust oder Budget hast für etwas 20 bis 30 Euro auszugeben, dann geht es immer noch als gutes Geschenk durch, auch von der Preisspanne her.
- Versuche Kaputtes zu reparieren, bevor du es neu kaufst. Wenn du Hilfe brauchst, gibt es in vielen Städten Repair-Cafés.
- Probiere Pappmöbel aus. Besonders günstige und nachhaltige Möbel gibt es im Shop Room in a Box. Das könnte eine Alternative zu herkömmlichen Möbeln sein.
Studium und Arbeitsplatz
Hier gehts es um Papierkram, Technik und Arbeitsutensilien. Die Ideen gehen zwar nicht unbedingt direkt in Richtung Zero Waste, aber können definitiv helfen deine Ökobilanz zu verbessern. Vieles davon ist auch einfach umzusetzen.
- Entscheide dich für die digitale Version. So sparst du Papier, bist organisierter und findest Dateien eher wieder.
- Nutze PDF XChangeViewer zum Bearbeiten von PDFs. Foliensätze ausdrucken ist nicht mehr notwendig. Markierungen und Ergänzungen können direkt im PDF gemacht werden.
- Probiere Apps zum Scannen von Dokumenten oder Bildern aus. Es ist kein separates Gerät nötig und du bist flexibler.
- Entscheide dich für eine nachhaltige Suchmaschine. Ecosia ist beispielsweise eine gute Wahl.
- Kaufe deine Technik gebraucht. Shops wie Rebuy oder refurbed machen das besonders einfach und sicher.
- Die Cloud eignet sich am besten zum Speichern von Daten. Kein ewiges Nachkaufen von USB-Sticks, SD-Karten und Festplatten.
- Kabellose Kopfhörer verhindern Kabelbruch. Nur sinnvoll, wenn du ständig neue Kopfhörer kaufen musst, ist das sinnvoll.
- Denke über Induktives Laden nach. Nur sinnvoll, wenn dir oft Ladekabel für’s Handy kaputt gehen und dein Handy dafür ausgelegt ist.
Mobilität
Mobilität kann auch für viele Emissionen sorgen, obwohl Studenten damit eher weniger Probleme haben. Oft ist der SUV finanziell einfach nicht drin. Hier trotzdem ein paar kurze Tipps.
- Kaufe ein gebrauchtes Fahrrad statt ein neues. Es gibt sogar Läden, die nur secondhand Fahrräder anbieten.
- Mit dem ÖPNV kommt man grüner von A nach B. Nichts wirklich neues, nur ein kleiner Reminder.
- Nutze Autos gemeinsam mit anderen Personen. Das kann Carsharing sein oder einfach das Teilen deines bereits vorhandenen Autos mit deinen Freunden oder Mitbewohnern. So könnt ihr euch auch die Kosten teilen.
- Fahre mit dem Bus statt mit der Bahn. Der Bus hat vielleicht eine etwas schlechtere CO2-Bilanz, aber gerade über weitere Strecken relativiert sich dieser, besonders wenn der bus voll ist. Und natürlich sind Busreisen um einiges günstiger.
Unterwegs
Als Student ist man ja oft unterwegs, weil man ständig zwischen Uni, Zuhause und Nebenjob sowie zwischen Zuhause, Freunden und Eltern hin und her pendelt. Dafür lohnt es sich vorbereitet zu sein. Auch das eigene Verhalten zu analysieren ist nie eine schlechte Idee.
- Lehne Flyer und Broschüren ab. Ganz einfach.
- Entscheide dich für einen Thermobecher. Zu Hause Kaffee und Tee machen ist günstiger und spart viel Müll.
- Ebenfalls gut sind Thermobehälter für Essen. So kannst du selbst kochen und das Essen mehrere Stunden warm halten.
- Nutze Mehrwegbesteck für das Essen unterwegs. Dadurch vermeidest du Einweg-Besteck. Dazu tut es auch herkömmliches Besteck, dass du einfach mitnimmst. Dafür musst du nicht erst welches kaufen.
- Habe immer ein kleines Set an Tüten dabei. So kannst du nach der Uni spontan einkaufen und trotzdem möglichst müllfrei sein.
Das waren so ziemlich alle konkreten Tipps, die mir eingefallen sind. Vieles davon hätte mir zum Anfang meines Studiums sehr weiter geholfen. Vieles habe ich auch selbst in dieser Zeit entdeckt. Allgemein lohnt es sich das eigene Budget im Blick zu haben und sich kleine Schritte zu überlegen, die man im Rahmen dessen umsetzen kann.
Für weitere Ideen bin ich natürlich wie immer offen und dankbar. Für eine allgemeine Übersicht über Alternativen für Zero Waste, kannst du dir mal meine Liste dazu angucken -> Über 100 Zero Waste Produkte und Alternativen. Oder dich generell auf dem Blog umgucken.
Bis zum nächten Mal,
- Sarah
Kommentare
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