Zero Waste FAQ

Untertitel: Ich beantworte die häufigsten Fragen
Da ich immer wieder die gleichen Fragen hinsichtlich Zero Waste höre, habe ich hier mal ein FAQ zusammengestellt. Ich hoffe es hilft dir, das Konzept besser zu verstehen und motiviert dich vielleicht sogar anzufangen oder neu durchzustarten.
Im Nachhaltigkeits 101 habe ich die wichtigsten Tipps zusammen gefasst
mit denen jeder starten kann.
Das Nachhaltigkeits 101Zum Download
Zur Übersicht hier ein Inhaltsverzeichnis:
- Was bedeutet Zero Waste?
- Wie und wann hast du damit angefangen?
- Ist es schwer seine Gewohnheiten umzustellen?
- Wie kann ich am besten anfangen?
- Was mache ich mit dem ganzen Plastik?
- Ist Zero Waste nicht viel teurer?
- Möchtest du manchmal mit Zero Waste aufhören?
- In welchen Situationen fällt es dir schwer?
- Unverpackt einkaufen - Wie soll das gehen?
- Wo gehst du einkaufen?
- Warum ist Plastik vermeiden überhaupt wichtig?
- Glaubst du du kannst etwas bewirken?
Was bedeutet Zero Waste?
Zero Waste ist genau das, was es suggeriert, nämlich möglichst keinen Müll zu hinterlassen. Dabei ist es wirklich einfach seinen Müll, um große Mengen zu reduzieren, aber sehr schwer gar keinen Müll mehr zu produzieren. Schließlich kann man einfach nicht alles kontrollieren und sollte auch nicht zu hart mit sich sein. Gib einfach dein Bestes und gehe mit gutem Beispiel voran.
Wie und wann hast du damit angefangen?
Angefangen hat das ganze im Herbst 2015. Ich sah einige Videos auf Youtube zum Thema Müll und Minimalismus und fand die Themen interessant. Nach ein paar Mal durchklicken stieß ich auf Beiträgen von Lauren Singer und Bea Johnson und es machte klick. Ich dachte mir sofort: “Ja, das ist es. Das machen wir falsch.” Und seit dem habe ich nicht nur versucht immer minimalistischer zu leben, sondern auch immer weniger Müll zu produzieren.
Ist es schwer seine Gewohnheiten umzustellen?
Mir ist es am Anfag schon schwer gefallen, aber trotzdem war es rückblickend betrachtet leichter als gedacht. Ich habe mit kleinen Veränderungen angefangen und mich immer weiter voran gearbeitet - stets im Rahmen meiner Möglichkeiten versteht sich. Da hat natürlich auch Geld und Zeit eine Rolle gespielt und zudem gab es damals noch keinen Unverpackt Laden hier in Darmstadt.
Also habe ich mit anderen Dingen angefangen wie der Menstruationstasse oder dem Rasierhobel, habe Milch und Joghurt in Pfandgläsern gekauft, alles genutzt, was nur in Papier verpackt war und loses Obst und Gemüse im Supermarkt gekauft. Mein Tipp: Guck dir an, was du selbst machen kannst, ändere ein paar Dinge, lerne dich damit wohl zu fühlen und mach dann weiter. So wird vieles einfach zur Gewohnheit und geht in Fleisch und Blut über.
Wie kann ich am besten anfangen?
Zuerst solltest du dir genau deinen Müll angucken. Das ist ganz wichtig, denn man kann nicht genau sagen, welche Art von Müll du hinterlässt. Das ist von Mensch zu Mensch und von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich.
Wenn du erkennst, dass du beispielsweise sehr viele To-Go Becher wegschmeißt, dann solltest du dir überlegen dir deinen Kaffee zukünftig in einen Thermobecher geben zu lassen oder gleich von zu Hause mitzunehmen. Oder du stellst fest, dass du viel Plastik von Obstverpackungen im Mülleimer hast. Dann solltest du dir eine Möglichkeit überlegen, in Zukunft loses Obst zu kaufen.
Listen von Alternativen:
- 25+ Nachhaltige Produkte für weniger Müll
- 8 alltägliche Dinge für die es Zero Waste Alternativen gibt
- Mein Zero Waste Badezimmer
Was mache ich mit dem ganzen Plastik?
Wenn du viel Plastik im Haushalt hast, dann mach dir keine Gedanken. Das ist leider ganz normal und du kannst es bei manchen Dinge auch nicht verhindern. Schmeiß aber bloß nicht alles weg, was du hast und kaufe dir dann neue Sachen. Das wäre das unökologischste, was du machen kannst. Nutze das was du hast solange es geht und wenn du wirklich etwas neues brauchst, dann kaufe es nachhaltig produziert oder second hand.
Ist Zero Waste nicht viel teurer?
Diese Frage höre ich so oft. Kurze Antwort: Nein, nicht unbedingt. Und: Es kommt darauf an. Es gibt einige Dinge, die schlichtweg teurer sind wie beispielsweise Bambuszahnbürsten oder Shampooseife. Aber wenn du nicht so viel Geld zur Verfügung hast, würde ich auch nicht damit anfangen. Stattdessen gibt es viele Stellen an denen man leicht Geld sparen kann. Für mehr Infos gibt es hier auf dem Blog die Kategorie “Zero Waste Kosten”.
Möchtest du manchmal mit Zero Waste aufhören?
Nein, eigentlich nicht. Ich habe meine Gewohnheiten komplett umgekrempelt und das ist für mich jetzt normal. Ich werde nie wieder so leben und konsumieren, wie ich es früher getan habe. Das kann ich auch gar nicht, denn ich habe ein gewisses Bewusstsein für die Dinge entwickelt und kann das nicht mehr abstellen oder darüber hinweg sehen.
Allerdings hoffe ich, dass Zero Waste in der Form irgendwann nicht mehr notwendig ist, weil wir eine Kreislaufwirtschaft haben. Trotzdem würde ich immer noch bewusst konsumieren und vermutlich auch zu großem Teil verpackungsfrei einkaufen, weil es einfach sinnvoll ist. Aber wir hätten schon mal um einiges weniger Probleme als heute.
In welchen Situationen fällt es dir schwer?
Momentan essen wir viel mehr vegan und wollen auch gerne mal die ganzen neuen Produkte ausprobieren, die immer mehr in den Supermärkten ankommen. Leider sind diese aber häufig in Plastik verpackt. Das kann ich leider nicht ändern. Aber immerhin haben diese den Vorteil der besseren CO2-Bilanz gegenüber tierischen Produkten.
Unverpackt einkaufen - Wie soll das gehen?
Um diese Frage zu beantworten, würde ich dich einfach zu einem Beitrag weiterleiten, den ich zum Thema “Unverpackt einkaufen” geschrieben hab: 8 Fragen zum Unverpackt Einkaufen
Wo gehst du einkaufen?
Zum großen Teil und am liebsten in kleinen Läden. Dazu gehören natürlich der Unverpackt-Laden, ein Metzger und ein kleiner Fisch-Laden. Aber auch beim Obsthaus Rebell (hier in Darmstadt), das eigentlich nur ein großer Marktstand ist und auf dem Markt selbst bin ich zu finden. Ansonsten gibt es auch bei teegut und Alnatura viele Dinge im Glas/Pfandglas und natürlich ein breites Angebot an veganen Lebensmitteln - weshalb ich auch dort öfters einkaufe.
Letztens habe ich auch entdeckt, dass Aldi inzwischen eine ganz gut Auswahl an unverpacktem Obst und Gemüse und viele vegane Produkte im Sortiment hat. Über solche Veränderungen, vor allem bei Discountern, kann man sich echt freuen.
Warum ist Plastik vermeiden überhaupt wichtig?
Plastik ist ein Stoff der konventionell aus Erdölprodukten hergestellt wird. Die Förderung solcher Produkte allein ist schon nicht umweltfreundlich. Das Plastik an sich ist nicht biologisch abbaubar, kann also, wenn es in die Natur gelangt, nicht zersetzt werden. Es wir lediglich durch äußere Einflüsse in immer kleiner Teile aufgespalten. Dadurch entsteht Mikroplastik.
Und dieses Mikroplastik kann nur schwer wieder aus der Natur entfernt werden. Es wird von Fischen gefressen und landet so auf unseren Tellern. Selbst wenn es sich nicht um Mikroplastik handelt, sind die Folgen für die Natur verheerend. Tiere fressen das Plastik und verhungern dann trotz vollem Magen. Vögel strangulieren sich selbst mit dünnen Plastikringen und verenden so.
Und zu guter Letzt ist Plastik auch oft nicht gut für uns, da es meist viele Chemikalien enthält, die alle unterschiedlich auf uns Menschen wirken können. Neue Zusammensetzungen, zu denen meist noch nicht viel bekannt ist, gibt es oft und diese müssen erst noch getestet werden. Das Produkt selbst kann aber erstmal auf dem Markt bleiben. So sind wir im Alltag oft vielen Stoffen ausgesetzt, die potenziell schädlich sein können.
Mehr Infos zu Plastik gibts in dem Beitrag Was ist Plastik eigentlich genau?.
Glaubst du du kannst etwas bewirken?
Ja, davon bin ich fest überzeugt. Am Anfang habe ich oft gehört, dass es doch nichts bringt, wenn man das als Einzelner macht. Aber jede Revolution hat mit einer handvoll Leuten angefangen, die etwas verändern wollten. Und jetzt haben wie 2020, ich mache das seit etwas mehr als 4 Jahren und das Thema ist endlich in den Medien angekommen, wird diskutiert und die Menschen entwickeln ein Bewusstsein dafür. Und das haben wir in dieser Community geschafft, du und ich! Wir haben mit unseren Portmonnaies eine Wertung abgegeben, den Mund aufgemacht und das Thema angesprochen und damit etwas bewegt.
Darauf können wir stolz sein, sollten uns aber auch nicht ausruhen. Es gibt noch viel zu tun, nicht nur wenn es um Verpackungsmüll geht, sondern auch um den Planet an sich.
Ich hoffe ich konnte dir damit deine Fragen zum Thema beantworten. Viel Erfolg damit,
- Sarah
Kommentare
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