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Minimalismus leben: So fängst du an, so hältst du durch

Kategorie Minimalismus

Untertitel: Tipps für einen schnellen Start und stetigen Fortschritt

Auf Minimalismus als Lebensstil bin ich das erste mal vor knapp fünf Jahren gestoßen. Und seitdem habe ich einiges dazu gelernt. Minimalismus zu leben hat mir geholfen, besser auf meinen Konsum zu achten und sehr kritisch mit den Dingen zu sein, die ich in meine Wohnung lasse.

Die Wohnung von mir und meinem Freund ist dadurch zwar (fast) immer ordentlich und wir haben relativ wenig Zeug, aber trotzdem sehe ich mich nicht als klassischen Minimalisten. Das muss auch gar nicht sein. Ich finde die grundlegenden Gedanken des Minimalismus können für jeden Menschen hilfreich sein.

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Im Nachhaltigkeits 101 habe ich die wichtigsten Tipps zusammen gefasst mit denen jeder starten kann.

Cover des PDF-Downloads 'Das Nachhaltigkeits 101'

Deshalb möchte ich dir heute ein paar Tipps für den Anfang geben und verraten wie du am besten am Ball bleibst - quasi den Lebensstil zu verinnerlichen und wirklich Minimalismus leben zu lernen.

Was bedeutet Minimalismus leben eigentlich?

Minimalismus ist ein Lebensstil. Und zwar einer, der ziemlich konträr zu allem geht, was die Gesellschaft einem heute vermittelt. Du brauchst eben nicht das größte Haus, das geilste Auto und nicht das meiste Zeug, um glücklich zu sein. Oft ist das genaue Gegenteil der Fall. Sich das klar zu machen, kann allein schon sehr befreiend sein.

Minimalismus bedeutet nicht nur weniger Dinge, sondern auch weniger Konsum. Das kann sehr befreiend sein.

Sarah Lettmann , MinimalWaste

Aber: Minimalismus ist ein Prozess. Du darfst keine riesigen Veränderungen erwarten, die einfach so über Nacht kommen. Es ist wichtig, dass du dir Zeit nimmst und lernst, was welche Gegenstände für dich bedeuten, warum du sie in der Vergangenheit überhaupt gekauft hast und ob sie wirklich so wichtig sind in deinem Leben.

Du solltest dich auch nicht an anderen Menschen orientieren und wie viele Dinge sie besitzen. Davon willst du weg. Das gilt ebenso für andere Minimalisten. Du solltest diesen Lebensstil so gestalten wie er zu dir passt. Alles ist erlaubt, solange du dich damit wohl fühlst. Letzten Endes geht es darum, dass du zufriedener wirst, das ist der Kern des Ganzen.

Ziel des Minimalismus ist es auch, sich von gesellschaftlichen Zwängen und Erwartungen zu befreien. Dazu gehören ebenfalls die Lebensentwürfe von anderen Minimalisten.

Sarah Lettmann , MinimalWaste

Aber eines musst du dir besonders gut merken: Es nützt nichts zu entrümpeln, wenn du es nicht schaffst dein Konsumverhalten umzustellen und weniger zu kaufen. Sonst sieht dein Zuhause nach einer Weile wieder aus wie vorher. Dazu empfehle ich dir meinen Artikel Schritt für Schritt zu weniger Konsum.

Außerdem ist es ganz normal dass du nicht nur einmal entrümpelst, sondern mehrmals. Wie gesagt, es ist eben ein Prozess und mit jedem Mal wirst du besser und lernst dazu. Natürlich kann es auch sein, dass sich einfach deine Interesse oder Ansprüche ändern. Wir sind schließlich keine statischen Wesen, sondern entwickeln uns alle weiter. Mein Freund und ich entrümpeln zum Beispiel jedes Jahr zum Frühjahrsputz.

Jetzt weißt du also was die Grundprinzipien sind und was auf dich zukommt. Nun zu ein paar konkreten Tipps wie du anfangen kannst Minimalismus zu leben.

Ein leichter Einstige in den Minimalismus

Wie sieht also ein guter und leichter Einstieg in diese Thematik und den dazu gehörigen Lebensstil aus?

Ich persönlich halte es für einen guten Anfang, mit einer No-Buy-Challenge zu starten. Das bedeutet du verpflichtest dich für eine gewisse Zeit, nichts neues mehr zu kaufen. Das gilt für Klamotten, Bücher, Spiele, eben alles was zu den Konsumgütern zählt. Du darfst aber beispielsweise Kosmetik nachkaufen, wenn dir etwas leer geht. Lebensmittel sind auch erlaubt - essen gehen eher nicht. Dafür kannst du aber eine Regel treffen. Du könntest zum Beispiel festlegen, dass du nur einmal im Monat essen gehen darfst. Bei dieser Regel sollte es sich aber um etwas handeln, was dich ganz bewusst einschränkt. Wenn du ohnehin schon wenig essen gehst, dann musst du entsprechend niedrig ansetzen.

Diese Challenge kannst du dafür nutzen, um herauszufinden was du alles schon zu Hause hast. Wahrscheinlich wirst du nach einer Weile feststellen, dass es bei Weitem genug ist. Zudem kannst du in dieser Zeit reflektieren warum du welche Dinge gekauft hast oder immer wieder kaufen willst.

Wenn du dann parallel zur Challenge beschließt mit dem Ausmisten anzufangen, dann empfehle ich dir meinen Guide dafür: Räum dein Leben auf! Der Guide zum Ausmisten.

Aber auch das Minimalism Game von The Minimalists ist eine lustige und spielerische Idee für den Anfang. Die Idee ist, dass man 30 Tage hat und jeden Tag die Anzahl an Tagen in Sachen ausmistet. An Tag 15 müssen also 15 Dinge aussortiert werden. So kannst du relativ schnell eine ganze Menge Zeug aussortieren. Am besten spielt man zusammen mit Freunden. Wer am längsten durchhält gewinnt das Spiel.

Ebenfalls eine nette Methode ist die “Ich packe alles in Kisten”-Methode. Dabei packst du all deine Sachen in Kisten (sofern möglich - Möbel stellst du in den Keller oder so) und holst dir nur das wieder raus, was du brauchst, wenn du es brauchst. Das kannst du ebenfalls für einen ganzen Monat machen. Es ist nicht erlaubt einfach im Vorhinein Dinge wieder zu holen. Erst wenn du etwas wirklich benötigst oder vermisst, darfst du es wieder zurück holen. Am Ende hast du dann alle Dinge, die du nicht wirklich brauchst, noch in den Kisten. Diese kannst du dann leichter aussortieren.

Bestimmt gibt es noch viele andere Methoden, die ich jetzt gerade nicht auf dem Schirm habe. Probier einfach aus worauf du Lust hast und hab Spaß an der Sache.

Minimalismus durchhalten mit diesen Tipps

Du hast also erfolgreich entrümpelt (vielleicht auch schon mehrfach) und arbeitest an deinem Konsumverhalten. Was kannst du jetzt noch tun, um ein Zurückfallen in alte Muster schwerer zu machen?

Etwas, das mir gut hilft, ist die “Lesezeichen-Regel”. Wenn ich etwas sehe, dass ich kaufen möchte, speichere ich es mir erst mal als Lesezeichen. Dann muss ich wenigstens einen Tag - am besten eine ganze Woche - warten. Wenn ich mich dann noch daran erinnere und es immer noch haben will, darf ich es kaufen. Diese Methode ist super, um Impulskäufe zu verhindern.

Du kannst dir aber auch die Regel auferlegen, dass du dir nichts neues kaufen darfst. Wenn du etwas brauchst musst du es dir ausleihen, tauschen oder gebraucht kaufen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wenn du es ausleihst, kannst du es einfach wieder zurück geben. Wenn du es tauschst, dann hast du etwas anders dafür hergegeben, dass du nicht brauchst. Und wenn du es gebraucht kaufst, überlegst du dir sehr gut, ob du es haben willst, weil der Prozess an sich schon etwas schwieriger ist.

Worauf Minimalismus leben auch abzielt ist der Leitsatz: Qualität vor Quantität. Dem kannst du dich also auch verschreiben. Das heißt, wenn du etwas neues kaufen willst, dann muss es von guter Qualität sein. Das erfordert durchaus etwas Recherche und auch mehr Geld. Auch hier wirst du dir somit sicher genauer überlegen, ob du den Aufwand und die finanziellen Mittel dafür aufbringen willst.

Noch ein Tipp zum Schluss: Es kann durchaus motivierend sein, sich anzugucken, wie viel Geld man spart, wenn man auf einmal nur noch sehr wenig kauft. Deshalb rate ich dazu, am Anfang ein Haushaltsbuch zu machen und deine Ausgaben zu tracken. Dadurch kannst du später sehen, wie viel du durch Minimalismus sparst. Dazu kann ich dir meinen Post Minimalistische Finanzplanung für mehr Freiheit empfehlen.

 

Das wären meine Tipps - Was sind deine? Oder fängst du gerade erst an? Dann hoffe ich war der Artikel hilfreich. Sieh dich auch gerne noch weiter auf dem Blog um. Zum Thema Minimalismus habe ich schon viel geschrieben.

Wir sehen uns nächste Woche,

- Sarah

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