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10 Dinge, die du für eine bessere CO2-Bilanz tun kannst

Kategorie Nachhaltigkeit | Kategorie Klima

Untertitel: Vieles ist einfacher als du denkst

Ganz klar, für die Energiewende müssen wir an den großen Stellschrauben drehen. Trotzdem ist es wichtig wieder bewusster mit Ressourcen umzugehen und sie nicht zu verschwenden, wie wir das alle heute oft tun. Das fängt schon im Haushalt an.

Durch die folgenden Tipps will ich dir zeigen, welche kleinen Dinge du verändern kannst und so bewusster mit Ressourcen wie Wasser und Energie umgehst und natürlich deinen Ökologischen Rucksack nach unten korrigierst.

Das Nachhaltigkeits 101Zum Download

Im Nachhaltigkeits 101 habe ich die wichtigsten Tipps zusammen gefasst mit denen jeder starten kann.

Cover des PDF-Downloads 'Das Nachhaltigkeits 101'

Die großen 4

Zuerst mal die großen 4 vorneweg, damit sie schon mal aus dem Weg sind und wir uns fortgeschritteneren Tipps zuwenden können. Das sind:

  • weniger Auto, mehr Öffis fahren
  • weniger Fleisch, mehr pflanzlich essen
  • weniger neu, mehr gebraucht kaufen (überhaupt weniger kaufen)
  • auf Wasser und Enegieverbrauch achten

Ich glaube das sind Dinge, die jeder schon mal gehört hat. Und es sollte klar sein, warum sie gut für die Umwelt sind und man auf diese Bereiche ein Augenmerk legen sollten. Allerdings gibt es noch viel mehr Dinge, die man tun kann. Teilweise scheinen diese recht klein, aber in der Masse machen sie dann doch wieder einen Unterschied.

Ich finde zudem, dass es auch immer gut ist sich mit den Ressourcen, die man verbraucht, auseinander zu setzen und nicht “blind” zu konsumieren. Deshalb ist es eine gute Übung, um sich darüber bewusst zu werden, was man alles verbraucht.

Zudem will ich hier über gewisse Dinge sprechen, über die man normalerweise nicht unbedingt spricht, weil man ja “total ökologisch und nachhaltig lebt und ja überhaupt nichts mehr macht, was irgendwie schädlich für die Umwelt ist, bla bla …”. So ist das wahre Leben nicht und das ist auch ok. Ich bin auch nicht perfekt. Auch ich habe noch einen Mülleimer zu Hause stehen und ich kaufen auch manchmal Sachen auf Amazon. So ist das nunmal. Aber jeder von uns sollte zumindest versuchen im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas ökologischer zu leben.

10 kmh langsamer fahren

Wenn du jemand bist, der gerne schnell fährt, dann dreh dich bitte nicht gleich um und geh weg, wenn du das hier liest. Selbst wenn es kein Tempolimit gibt, kannst du allein durch ein etwas reduziertes Tempo bereits viel bewirken. Ein allgemeines Tempolimit allerdings hätte weitreichende Auswirkungen und kostet in der Umsetzung so gut wie nix.

Durch die Einführung eines generellen Tempolimits von 120 km/h auf Bundesautobahnen würden die Emissionen um jährlich 2,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduziert.

Umweltbundesamt , Tempolimit

Ein Tempolimit für Autobahnen wäre ein erster Schritt. Aber auch über eine Reduzierung des Tempos innerorts auf 30 km/h wird nachgedacht. Die Emissionen an Stickstoffdioxid könnten damit beispielsweise um 28% reduziert werden. Während das aber noch zur Diskussion steht, kannst du schon jetzt handeln. Einfach bewusster und etwas langsamer fahren, weniger Start-Stop, das Auto mal ausrollen lassen, nicht gleich wieder zu stark beschleunigen - damit ist schon viel getan.

Mehr Infos dazu gibt es auf der Seite Umweltbundesamt: Tempolimit.

Mitfahrgelegenheiten anbieten

Mehr Leute im Auto bedeutet automatisch ein geringere Menge an Emissionen pro Kopf. Der Ausstoß des Autos bleibt realtiv gleich (Gewicht der Personen spielen zwar eine Rolle, aber nicht viel) und es können mehr Leute transportiert werden, die sonst selbst mit dem Auto gefahren wären.

Deshalb sparen zwei Personen in einem Auto die Hälfte der CO2-Emissionen ein. Drei Personen sparen ganze 2/3 und vier Personen 3/4 ein. Also, wenn du deinen Arbeitsweg immer mit dem Auto zurück legst, dann versuch demnächst mal eine Fahrgemeinschaft. Gleiches gilt, wenn du längere Strecken fährst. Stelle diese vorher über BlaBlaCar ein und reduziere so deine CO2-Bilanz und deine Kosten.

Sport zuhause machen

Ja, ich bin hier um dir zu sagen, dass du NICHT ins Fitnessstudio gehen sollst. Diese benötigen nämlich viel Strom, Energie und Wasser, um am Laufen zu bleiben. Hinzu kommt noch, dass alle, die das Studio besuchen auch noch anreisen müssen, oft genug mit dem eigenen Auto. All dass kannst du vermeiden indem du Sport zu Hause oder draußen machst - das ist zudem kostenlos.

Du musst nur richtig vorbereitet sein und wissen was du machen möchtest. Du brauchst für draußen natürlich wetterfeste Sportkleidung. Ich gehe selbst im Winter morgens joggen und finde das sehr angenehm. Als Ergänzung sowohl für drinnen als auch draußen sind eine Sportmatte, Fitnessbänder oder Gewichte nicht schlecht. Zudem gibt es in vielen Städten inzwischen Outdoor Gyms, zu finden hier -> Calisthenics Locations

Wascheständer statt Trockner

Möglichst auf niedrigen Temperaturen waschen kann schon viel Energie sparen. Aber was wirklich Energie frisst, und zwar 3/4 pro Waschgang, ist das Trocknen der Klamotten in einem Trockner.

Tumble driers generally use electricity to generate heat. This is more than twice as carbon intensive as generating heat from gas.

Mike Berners-Lee , How Bad Are Bananas? (S.83)

Hitze aus Elektrizität zu erzeugen ist also ineffizient, zumal das meiste an Wärme einfach an die Umgebung abgegeben wird. Greif also lieber zur Wäscheleine bzw. zum Wäscheständer.

Nicht Bügel

Ja, Bügel verbraucht natürlich Ressourcen, kostet zudem aber auch noch Zeit und ist so ziemlich eine der nervigsten Aufgaben im Haushalt. Ein T-Shirt zu Bügel verbraucht ca. 25 g CO2. Mit 5 T-Shirts pro Woche kommst du so auf den gleichen CO2-Verbrauch jährlich wie eine einmalige Fahrt von 16 km in einem durchschnittlichen Auto verursacht, nämlich 6,5 kg pro Jahr.

Aber das sind natürlich nur T-Shirts und wenn man oft bügelt kann schnell viel mehr zusammen kommen. Mein Rat an dieser Stelle lautet: Lass es sein. Ordentlich auf einen Wäscheständer aufgehängt, hängen sich die meisten Kleidungsstücke von selbst glatt.

Und wenn etwas wirklich ordentlich sein muss, wie ein Hemd, kannst du es aus der Reihe immer noch bügeln. Oder du hängst es gleich nass aus der Waschmaschine auf einen Kleidungbügel und an die Duschstange. Ebenfalls ein guter Tipp gegen zerknitterte Kleidung: Hänge das Kleidungsstück während du duschst ins Badezimmer. Die Wärme und der Wasserdampf erledigen dann den Rest.

Kürzer duschen

Wenn du jemand bist, der gerne warm und ausführlich duscht, dann willkommen im Club. Ich denke so geht es den meisten und duschen hat ja auch viel mit Enspannung und Wohlfühlen zu tun. Trotzdem schadet es nicht die CO2-Emissionen im Hinterkopf zu haben. Wenn du nur halb so lang duscht kannst du deine Emissionen halbieren. So kannst du unter Umstände übers Jahr die CO2 Menge eines Mittelsteckenfluges sparen.

Leitungswasser trinken

Leitungswasser ist tatsächlich nicht nur aus Sicht der enorm vielen Plastikflaschen die besssere Alternative, sondern auch was die Emissionen angeht. Eine Person kommt bei dem Trinken von Leitungswasser zu einem jährlichen CO2-Verbrauch von 14 kg.

Bei verpackten Wasser liegen die Emissionen 1000-fach höher. Das Wasser muss verarbeitet, verpackt und transportiert werden. Das alles muss bei Leitungswasser nicht passieren oder ist schlichtweg einfacher. So kommt abgepacktes Wasser auf Emissionen von 14.000 kg CO2. Nochmal zum Vergleich: knappe 500 ml Leitungswasser verbrauchen 0,14 g CO2 wohingegen 500 ml Wasser in der Plastikflasche 160 g CO2 verbraucht.

Mischbatterie für Wasserhähne

Du kennst sicher auch noch diese älteren Wasserhähne, die zwei separate Regler für kaltes und warmes Wasser haben. Diese sind leider nicht besonders effizient und auch nicht nachhaltig. Denn leider machen es die getrennten Regler schwer die richtige Wassertemperatur zu finden, was dazu führt, dass zu viel Wasser die Röhre runter geht. Außerdem kann es schnell passieren das Wasser zu warm einzustellen, was ebenfalls eine Energieverschwendung ist.

Lebenmittel­verschwendung reduzieren

Lebensmittelverschwendung ist schlecht für die Umwelt. Nicht nur müssen diese produziert werden, was Wasser und Energie braucht, sie müssen auch verarbeitet und transportiert werden. Alles in allem ein recht aufwendiger Prozess. Lebensmittel machen sogar circa 20% unserer gesamten Emissionen aus.

If you want to trash the planet, buying the wrong food or wasting what you buy is a far more expensive way of going about it than leaving the lights on or turning up the thermostat.

Mike Berners-Lee , How Bad Are Bananas? (S.176)

Allein mit der Reduktion von Lebensmittelabfälle kannst du viel bewegen und kannst bis zu 25% der Emissionen und Kosten einsparen.

Richtig Heizen und Lüften

Heizen ist für etwa 70% des Energieverbrauchs im Haushalt verantwortlich. Darum ist es wichtig es richtig anzugehen. Meist liegt die Wärme im Innenbereich um die 20°C, was Stufe 3 eines Heizungsventils entspricht. Höher solltest du die Heizung also eher nicht drehen, da die Heizung versucht die Temperatur zu halten. Eine höhere Einstellung würde also zu Energieverschwendung führen.

Um einer zu großen Abkühlung der Räume in Abwesenheit vorzubeugen, sollte das Termostat auf das kleine Sternchen (*) gestellt werden - die meisten Heizung haben diese Einstellung. Außerdem solltest du regelmäßig lüften, um die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu regulieren.

 

Das waren meine einfachen kleinen Tricks, mit denen du schnell deine CO2-Bilanz verbessern kannst. Schreib mir doch mal, was du bisher alles machst, um nachhaltiger zu leben. Wir sehen uns beim nächsten Beitrag wieder.

- Sarah

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